Funde in und um Ganzkow belegen Siedlungen bereits zur
Spätlatènte / Frühkaiserzeit. Die Besiedlung von Ganzkow ist wohl auf slawischen Ursprung zurück zuführen. Der Name Ganzkow kann von „Ort, wo es Gänse gibt“ oder von einer Person
„Ort des Gasik“ abgeleitet sein.
Jahr |
Ereignis |
1287 | wird - nach Erwin Schulz - Ganzkow
erstmalig urkundlich erwähnt „Geht man … vom Herkunftsnamen H. (enricus?) de Ganzckowe (MUB 1931, 14. Nov. 1287) aus, dann ist Ganzkow sehr wohl relativ früh präsent. Der in der Zeugenreihe genannte H. von Ganzkow gehört m.E. in unsere Gegend und ist mit dem Ort Ganzkow im Norden von Mecklenburg-Strelitz in Beziehung zu setzen. Dafür sprechen auch weitere in der Urkunde genannte Zeugen: Arnold von Beseritz, Johann von Cölpin, Günter von Rehberg, Beimann von Dewitz.“ (Schulz, 2004 S. 48) |
1415 |
wird -
nach Ernst Boll - Ganzkow als „Gantzkow“ urkundlich erwähnt. Urkundliche Bezeugung des Heinrich Staffeld zu Gantzkow (Boll, 1847 S. 363) Neben den Staffeld hatte auch die Familie Zechelin Eigentum in Ganzkow. (Krüger, 1929 S. 192) |
1496 |
„traf zur Eintreibung der Kaiserbede der Steuerbeamte in dem Dorf außer dem Dorfschultzen und 14 weiteren Bauernfamilien auch Hinrich und Zabel von Staffelt an. Franz Engel, der die Kaiserbederegister genauer durchforschte, erkannte in der Beschreibung des Beamten: Hinrik und Sabel Stoffheyt (wohl durch Zuruf verfälscht!).“ (Schulz, 2004 S. 48) |
vor 1507 | „belehnten die Herzöge Balthasar und Hinrich den Klaus von der Lühe mit etlichen Gütern zu … Ganzkow, die nach Heinrich Zechelins Tode heimgefallen“ (Krüger, 1929 S. 192) |
1508 | gibt es
„außer dem Schulzenhofe 11 Bauernhöfe mit zusammen 21 Hufen und sieben Kossatenhöfe, deren einen Hans Staffelt hatte.“ (Krüger, 1929 S. 193) |
vor 1518 | „wurde Urban Staffelt nach dem Tode seines Vaters mit dem ganzen Dorf Ganzkow … belehnt.“ (Krüger, 1930-1934 S. 192) |
1535 | „verkaufte Oswald Dorne zu Wrechen dem Herzog Heinrich eine Hebung von 20 Scheffel Roggen aus der Mühle zu Ganzkow für 50 Gulden“ (Krüger, 1929 S. 192) |
1594 | muss es einen Rittersitz und einen Wohnhof gegeben haben, dieser wurde durch Staffeld zu Ganzkow als Unterpfand eingesetzt |
1666 | werden dem Obristleutnant Joachim Friedrich von Barner rückständige und zukünftig fällige Pacht durch Herzog Gustav Adolf verkauft. (Krüger, 1929 S. 192) |
1668 | wird das gesamte Gut auf zehn Jahre an die Familie Barner für 10.400 Gulden verpfändet, da die Staffelts in „Vermögensfall geraten“ (Krüger, 1929 S. 192) |
1679 | Hexenprozess gegen vier Frauen aus Ganzkow (Triene Dobberan, Hippolita Saß, Triene Görries und Anna Beckmann). Sie wurden verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. |
1688 | sind die
Barner und deren Nachkommen Eigentümer vom Gut Ganzkow. (Krüger, 1929 S.
192) Ein Denkmal auf dem Friedhof erinnert an die Familie Barner. Der Obristleutnant Joachim Friedrich von Barner baute Anfang des 18. Jahrhunderts das Gutshaus in Ganzkow. Das Gut verblieb mehr als ein Jahrhundert im Besitz der Barner. In der Folgezeit werden die Bauernstellen zugunsten des Gutes immer wieder reduziert. |
1758 | erste Landkarte von Ganzkow |
1762 | „brannten zwei Bauernhöfe ab und wurden nicht wieder aufgebaut.“ (Krüger, 1929 S. 193) |
1766 | „waren noch vier Bauernstellen im Dorf, ...“ (Krüger, 1929 S. 193) |
1794 | wurde
das Gut an den Kammerherrn Adam Ernst von Voß einschließlich des gesamten Inventars für 112.000 Reichstaler vom Hauptmann Christof Ernst von Barner verkauft. (Krüger, 1929 S. 192) Kammerherr Adam Ernst von Voß erhielt die herzogliche Erlaubnis die letzten Bauern zu legen. |
1800 | erhält Ganzkow eine Windmühle (daher wahrscheinlich auch die Bezeichnung Mühlenberg) und die erste Schmiede. Die Schmiede bleibt bis ca. 1896 in Betrieb |
1803 | wird erster Schulmeister Herr Adam Gottfried Breest (bis 1872) in Ganzkow genannt |
1828 | verkauft Joachim von Voß das Lehngut an die Brüder Friedrich, Heinrich, Ferdinand und August Michael auf Ihlenfeld, Schönhausen und Bassow für 100.000 Taler |
1829 | erhielt August Georg Carl Michael, nach dem Tod des Vaters und der Erbteilung; die Belehnung des Gutes. |
1844 | geht das
Gut in eine Fideikommissstiftung über. Die Einrichtung wird 1845 durch die Lehnkammer bestätigt. |
1865 | wird die Windmühle durch eine Wassermühle ersetzt, in Betrieb bis ca. 1888 |
1873 | geht das Gut in den Besitz der Brüder August von Michael und Carl von Michael über. |
1877 | bekommt Ganzkow eine Schule; Schulmeister ist Carl Berg (1875 - 1909) |
1894 | ist neuer und letzter Grundbesitzer August von Michael (auf Schönhausen) |
1912 | lässt August von Michael die Schule (heute Neddeminer Str.25) bauen. |
1914-1918 | im 1.
Weltkrieg fallen 8 Männer aus Ganzkow. Eine Tafel mit den Namen in der Dorfkirche soll an die Gefallenen erinnern. Die Inschrift: „Ihrem Fahneneid getreu starben für Kaiser, Fürst und Vaterland im Weltkriege den Heldentod …“ |
ab 20.05.1920 |
Amt Stargard (vorher Herzogtum/Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz; ritterschaftliches Amt Stargard) |
1922 | dauerte der erste Landarbeiterstreik 27 Tage, auch in Ganzkow. |
1934 | gehört
Ganzkow zu Mecklenburg; Kreis Stargard Gebietsreform im Deutschen Reich; Karl August von Michael muss im Rahmen einer Umschuldung 85 Hektar Land abgeben. Die Aufsiedlung dieser Fläche erfolgte durch die Deutsche Ansiedlungsbank Berlin. |
1937 | Erster
Bürgermeister von Ganzkow wird Willy Keup (Lehrer in Ganzkow seit 1909) In Ganzkow gibt es wieder eine Schmiede und auch eine Molkerei. Die Schmiede (heute Neubrandenburger Weg 12b) wurde ist um 19?? abgerissen. Die Molkerei blieb bis 19?? in Betrieb. Die Fundamente der Molkerei (hinter dem Wohnhaus Neubrandenburger Weg 13) wurden 2007 entfernt. |
1939 | 2. Weltkrieg, die ersten polnischen Kriegsgefangene werden nach Ganzkow gebracht. |
1941 | folgten dann die ersten russischen Kriegsgefangenen. |
25.04.1945 | wurde der Ort durch die Rote Armee eingenommen. Große Kampfhandlungen in und um Ganzkow werden nicht berichtet. Der Volkssturm bestehend aus ein paar Männern und Kindern, das letzte Aufgebot, löste sich bei den ersten Schüssen auf. |
Herbst 1945 | Die Michaels werden mit der Bodenreform „Junkerland in Bauernhand“ enteignet, das Gut wird auf die Neubauern aufgeteilt. |
1946 | erfolgt
die Einrichtung der freiwilligen Feuerwehr (FFW); Ausrüstung mit einer Handdruckspritze |
1948 | entsteht der erste Konsum in Ganzkow, zuerst in der Gemeinschaftsküche |
1950 | erfolgt die Gründung des V.d.g.B. (Verein der gegenseitigen Bauernhilfe), ein kleiner Maschinenpark entsteht |
1951/52 | brennt der alte Pferdestall ab. Dieser stand vor dem Reitstall (heute Wohnhaus) westlich neben dem Gutshaus. |
1952 | gehört
Ganzkow mit der Gebietsreform in der DDR zum Kreis Neubrandenburg-Land; Bezirk Neubrandenburg Im Zuge des Neubauernprogrammes entstehen 18 Neubauernhäuser und 10 zusätzliche Ställe. |
18.06.1956 | erfolgt
die Gründung der LPG „Freies Leben“ (Typ I) (Landwirtschaftliche Produktions-Genossenschaft) |
1960 | gibt es
in Ganzkow einen Schmied, einen Stellmacher, einen Schuster und eine Schneiderin Gründung des ersten Dorfklub; ab 1965 - 2 Kabarettgruppen, 1 Schneiderzirkel, 1 Zirkel für angewandte Technik (basteln) und 1 Rezitatorengruppe; 1 Gesangsgruppe in Verbindung mit Brunn |
1961 | erfolgt die Einrichtung einer Konsumgaststätte, erste Leiterin war Frau Deuter. |
1962/63 | erfolgte der Bau des Feuerwehrhauses, die Feuerwehrgruppe umfasst 1969 17 Männer und 8 Frauen. |
18.06.1966 |
ist die Einweihung des Denkmal "VOM ICH ZUM WIR",
als Erinnerung an die Gründung der LPG. |
01.01.1967 | wird der Zusammenschluss zur LPG Typ III durchgeführt. |
01.08.1969 | schlossen sich die LPG Monkeshof-Ihlenfeld, Neuenkirchen, Dahlen, Ganzkow, Roggenhagen und Brunn zu der LPG "Neuland" Brunn zusammen |
1985/86 | erfolgte der Bau Neddeminer Str. – Neubrandenburger Weg als Betonstraße. |
ab 03.10.1990 |
gehört Ganzkow zu Mecklenburg-Vorpommern; Landkreis Neubrandenburg-Land. |
ab 12.07.1994 | Landkreis Mecklenburg-Strelitz; Gemeinde Brunn (Deutsche Einheit) |
11.07.2001 | wurde der Heimatverein Ganzkow e.V. gegründet |
2001 | erhält Ganzkow ein zentrales Abwassernetz |
2002 | erfolgte die Fertigstellung des Anschluss Neubrandenburg-Nord (zwischen Ganzkow und Brunn) der Bundesautobahn A20; der neue Zubringer von der B96 umgeht Ganzkow |
2005 | wurde auch die A20 in nördliche Richtung (Stralsund - Rostock- Lübeck) fertig gestellt. |
29.11.2008 | erhält die freiwillige Feuerwehr ein neues Fahrzeug; Ganzkow hat 11 aktive und 2 ehrenamtliche Feuerwehrmänner |
2008/09 | erfolgt die Sanierung der Neddeminer Str |
2010/11 | erfolgt die Sanierung der Gemeindestraße vom Ganzkow nach Neddemin |
2011 | der Ortswehrführer der FFW legt sein Amt nieder. Die Ortsfeuerwehr löst sich auf und wird zur Löschgruppe der FFW Brunn. |
2017 | feiert Ganzkow 730 Jahre |
2019 | der Glasfaserausbau für schnelles Internet beginnt |
2020 | das kulturelle Leben kommt zum Erliegen. Grund sind die Einschränkungen wegen der CORONA Pandemie |
2021 | der Glasfaserausbau wird abgeschlossen. Er dauerte aufgrund der Pandemie länger als geplant. |
2021-23 | Sanierung der Wasserleitung |